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Flachdächer

Flachdachaufbauten können durch unterschiedlichste Konstruktionsweisen auf Betondecken, Stahlprofiltafeln oder Holz als einschaliges wärmegedämmtes Flachdach (früher Warmdach), als Umkehrdach oder als zweischaliges belüftetes Flachdach oder in Holzbauweise erfolgen. Übliche Abdichtungssysteme bestehen aus Bitumenabdichtungsbahnen, Kunststoffbahnen oder Flüssigkunststoffabdichtungen.

Aufbauten aus Flachdächern können mit Nutzbelägen oder Dachbegrünungen als Extensiv- oder Intensivbegrünung versehen werden oder frei bewittert ausgeführt werden. Flachdächer können mit oder ohne Gefälle hergestellt werden, technische Grundlage für die Planung und Ausführung von Flachdächern ist DIN 18531 sowie die Fachregel für Abdichtungen-Flachdachrichtlinie des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks.

Ursachen für Schäden an Flachdächern entstehen häufig bereits bei der fehlerhaften oder fehlenden Planung von Details oder der Auswahl und Verarbeitung des jeweiligen Abdichtungssystems.

Abdichtungen von Parkdächern- und Parkdecks

Abdichtungen von Parkdächern- oder Parkdecks erfolgen ähnlich wie Flachdachabdichtungen, überwiegend kommen Bitumenabdichtungen zum Einsatz, der Fahrbahnbelag kann aus Gussasphalt, Ortbeton oder Betonplatten auf Stelzlagern erfolgen. Wärmegedämmte Parkdächer werden mit hoch druckfesten Dämmstoffen aus Schaumglas, Polystyrol XPS oder EPS ausgeführt.

Da Undichtigkeiten bei Parkdächern nur mit großem Aufwand zu lokalisieren sind und durch andauernde Feuchtigkeitsbelastung der Betonkonstruktion weitere Folgeschäden mit sich zieht, muss die Ausführung der Abdichtungsarbeiten sowie die Auswahl des Abdichtungssystems sorgfältig erfolgen. Technische Grundlage für Parkdächer ist die DIN 18532-Abdichtung von befahrenen Verkehrsflächen aus Beton, die in den Teilen 1-6 Anforderungen und Bauarten von derartigen Abdichtungen beschreibt.

Diese Norm gilt nicht für Abdichtungen von Verkehrsflächen im öffentlichen Bereich, z.B. Straßenbrücken, die nach ZTV-ING ausgeführt werden. Die Auswahl des Abdichtungssystems ist abhängig von der zu erwartenden Belastung (Nutzungsklasse), eine Abdichtung von durch LKW befahrener Bereiche hat höhere Anforderungen als eine Fußgängerbrücke. Nicht alle für eine bestimmte Nutzungsklasse möglichen Abdichtungsbauarten sind grundsätzlich ratsam, es muss immer eine Abwägung zwischen den Anforderungen, der erwarteten Zuverlässigkeit des Abdichtungssystems, den Herstellungskosten und bautechnischem Sachverstand erfolgen.

 

Metalldächer- und Fassaden in Leichtbauweise

Dächer und Fassaden in Leichtbauweise kommen bei Industrie- und Gewerbebauten zum Einsatz. Sie werden aus industriell hergestellten Bauelementen hergestellt und unterscheiden sich dadurch von den handwerklich hergestellten Dach- und Fassadensystemen, die mit den traditionellen handwerklichen Techniken des Klempnerhandwerks ausgeführt werden. Technische Grundlagen für den Metallleichtbau sind unter anderem die IFBS-Fachregeln des Metallleichtbaus, DIN EN 1090-4 Ausführung von Stahltragwerken und Aluminiumtragwerken – Teil 4: Technische Anforderungen an tragende, kaltgeformte Bauelemente aus Stahl und tragende, kaltgeformte Bauteile für Dach-, Decken-, Boden- und Wandanwendungen.

Typische Konstruktionen und Bauweisen sind

  • Sandwichelemente mit PIR- oder Mineralwolldämmkern
  • Kassettenprofile mit Trapezblechbekleidung
  • Trapezblecheindeckungen oder Trapezblechtragschalen für Flachdachaufbauten
  • Falzprofildächer aus Aluminium
  • Siding-Fassaden
  • Aluminiumwellprofile

Entscheidend für eine fachgerechte Montage der Bauelemente ist eine sorgfältige Vorplanung und eine Werkplanung, die auf der Baustelle auch umgesetzt werden kann. Die Verlegeplanung umfasst auch die erforderliche statische Auslegung der Bauelemente und der Verbindungs- und Befestigungselemente. Detailausführungen müssen vor Beginn der Montagearbeiten geplant und vom Montagepersonal umgesetzt werden.

Häufige Schadensquellen sind nicht vollständige Planungsunterlagen und fehlende Vorplanung.

Steildacheindeckungen

Klassische Dacheindeckungen aus Ziegeln, Betondachsteinen, Schiefer oder Faserzementplatten werden gemäß Fachregeln des Deutschen Dachdeckerhandwerks ausgeführt. Besondere Anforderungen entstehen bei energetischen Sanierungen im Gebäudebestand in Bezug auf bauphysikalische Einflüsse. Unsachgemäß geplante oder ausgeführte Sanierungsmaßnahmen können zu bauphysikalischen Problemen führen

Im Zuge der Energiewende werden Steildächer zunehmend als Fläche für Photovoltaikanlagen verwendet. Durch Nichtbeachtung oder Unkenntnis der Fachregeln des Dachdeckerhandwerks führen Montagen an Steildächern regelmäßig zu Schäden.